Umkreisen & Reflektieren
: Schablonen & Unorte

HAJO SCHIFF

Ein ganzes Wohnzimmer unter tonnenweise Gips begraben: Seine kollektiven oder mit Stefan Vogel zusammen gebauten All-over-Installationen sind spektakulär. Jetzt hat Simon Hehemann bei Feinkunst Krüger seine erste Einzelausstellung. Aber auch dabei ist das, was gezeigt wird, vielfältig genug. Allein schon die Arbeitsmittel: Acrylfarbe, Beize, Bitumen, Bier, Bleiche, Bleistift, Brösel aller Art, Chlorreiniger, Dreck, Harz, Kaffee, Lack, Rost, Tinte, Wasser und Wasserfarben. Bilder macht der 1982 geborene Hamburger Künstler auch gerne mittels Bierkisten-Schablonen – die Böden ergeben ein schönes Raster. Und aus nicht gerade besonders wertigen Styroporkugeln baut er in langwieriger Arbeit Collagen, die dann mit schneller, informeller Geste übermalt werden. Auch Flaschenzüge und das ihnen zugrunde liegende Prinzip werden in der Ausstellung mit dem schönen Titel „Dorthin, einmal rum, wieder da lang und raus“ eine Rolle spielen. Mit dem Satz ist nicht das abendliche Kreiseln der Vernissage-Besucher gemeint, sondern eher die Annäherung an ein Thema, das Umkreisen desselben und schließlich: auf zu neuen, weiteren Themen. Eröffnung: Sa, 5. April, 20 Uhr, Feinkunst Krüger, Do + Fr 12–19, Sa 12–18 Uhr. Bis 26. April

Für ihre Abschlussausstellung sind die zehn Künstler des Hamburger Arbeitsstipendiums für Bildende Kunst 2013 zu Gast im Harburger Bahnhof. Ina Vanessa Arzensek, Björn Beneditz, Henning Bohl, Jürgen von Dückerhoff, Annika Kahrs, Monika Michalko, Vanessa Nica Mueller, Franziska Nast, Harald Popp und Jochen Weber thematisieren Vorstellungsräume, Orte, Un-Orte und Nicht-Orte, sie reflektieren das Wandern von Symbolen und Objekten innerhalb der kulturellen Räume oder zeigen Sehgewohnheiten in unterschiedlichen Bildkontexten auf. Einige machen auch die S-Bahn unten oder das nahe Phoenix-Center zum Kontext ihrer Arbeiten. Eröffnung: Fr, 11. April, 19 Uhr. Kunstverein Harburger Bahnhof, Mi–So 14–18 Uhr. Bis 4. Mai.