Massaker der Gebirgsjäger

betr.: „Staat will nicht zahlen für SS-Massaker“, taz vom 29. 9. 06

Das Massaker in Kalavryta hat nicht die SS verübt, sondern die 117. Jägerdivision. Auch die anderen Kriegsverbrechen der deutschen Besatzer in Griechenland gehen fast sämtlich auf das Konto der Wehrmacht. Die Massaker von Distomo (10. Juni 1944) und Klissura (6. April 1944) gehören zu den wenigen Ausnahmen (Täter hier: die 4. SS-Polizei-Panzergrenadierdivision). Schlimmer als diese Waffen-SS-Einheit hat aber beispielsweise die 1. Gebirgsdivision in Griechenland gehaust, so geht das Blutbad von Kommeno auf ihr Konto, wo die Gebirgsjäger vor allem Frauen und Kinder massakrierten, sich anschließend besoffen und über die weiblichen Leichen hermachten. Den ramponierten Ruf dieser Wehrmachtseinheit wiederherzustellen, hat sich vor allem der bayrische Ministerpräsident Stoiber zum Anliegen gemacht, der Mitglied des „Kameradenkreises“ ist. Fast schon ein halbes Jahrhundert lang treffen sich ehemalige und aktive Soldaten der Gebirgstruppe zu Pfingsten in Mittenwald zur „Traditionspflege“. EBERHARD RONDHOLZ, Berlin