Was tun beim Streik?

Um die Kunden der Bahn nicht weiter zu vergrämen, soll ein umfassendes Info-Angebot bereitstehen

BERLIN taz | Für die Kunden und Kundinnen der Bahnunternehmen in Deutschland dürften die für heute angekündigten Streiks erhebliche Unannehmlichkeiten zur Folge haben – auch wenn die Deutsche Bahn AG sich gut gerüstet sieht und mehrere hundert zusätzliche Mitarbeiter einsetzen will. Diese sollen vor allem auf den Bahnhöfen sowie in den Telefonzentralen eingesetzt werden.

Fahrgäste, die aufgrund streikbedingter Zugausfälle, Verspätungen oder Anschlussverlusten ihre Reise nicht antreten können, haben die Möglichkeit, ihre Fahrkarte im Reisezentrum der Bahn kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen. Alternativ können Reisende auch den nächsten, gegebenenfalls auch höherwertigen Zug nutzen. Das heißt: Wenn die Regionalbahn nicht kommt, darf man mit dem IC oder ICE fahren, wenn das hilft. In diesem Fall wird bei Angeboten wie Sparpreis oder Gruppenfahrten auch die Zugbindung aufgehoben.

Entschädigungen für Verspätungen infolge von Streiks gibt es aber nicht, hier beruft sich die Bahn auf höhere Gewalt. Entschädigungen, die sonst gestaffelt bei Verspätungen ab einer oder zwei Stunden fällig sind, fallen bei Streiks – ähnlich wie bei wetterbedingten Ausfällen – also weg. Bahnkunden und -kundinnen, die an einem Bahnhof festhängen, haben auch keinen Anspruch auf Kostenübernahme einer Taxifahrt oder einer Hotelübernachtung.

Für Arbeitnehmer gilt grundsätzlich: Sie sind selbst für den Weg zur Arbeit verantwortlich. Das heißt: Wenn ein Zug nicht fährt oder die Straßen verstopft sind, entbindet das nicht die Beschäftigten von der Pflicht, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Wenn sie sich verspäten, sollten sie in jedem Fall ihren Chef oder ihre Chefin informieren; in vielen Betrieben ist einem solchen Fall unbürokratisches Nacharbeiten möglich. Flugreisende, die wegen eines Streiks ihr Flugzeug verpassen, haben Pech gehabt. Die Fluggesellschaften haften nicht für verspätet eintreffende Reisende.

Die Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vor dem Antritt der Fahrt über die Auswirkungen des Streiks zu informieren. Hierfür ist unter der Telefonnummer 08000 99 66 33 eine kostenlose Service-Hotline geschaltet. Informationen gibt es auch unter:www.bahn.de/aktuell. ROT