Aufsichtsrat stoppt Ausbau des Lübecker Flughafens

BAUPROJEKT Rot-rot-grünes Gremium legt Pläne auf Eis, weil Zusage für feste Ryanair-Basis fehlt

Der rot-rot-grün dominierte Aufsichtsrat des Flughafens Lübeck hat die Ausbaupläne für den Airport vorerst auf Eis gelegt. Er verweigerte seine Zustimmung zur Verlegung der Landeschwelle sowie der Installation eines Instrumentenlandesystems und bringt damit den Flughafen in Zeitnot.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Lutz Lange begründete die Ablehnung am Dienstag damit, dass nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen mit Ryanair nicht damit zu rechnen sei, dass die Gesellschaft in Lübeck eine Basis einrichten werde. „Die geplanten Arbeiten sind auch Voraussetzung dafür, andere Fluggesellschaften nach Lübeck zu holen“, sagte dagegen Flughafen-Geschäftsführer Michael Lange.

Mit dem Nein hintertreibe die rot-rot-grüne Mehrheit im Aufsichtsrat des städtischen Flughafens den Bürgerwillen, kritisierte Andreas Zander, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Lübecker Bürgerschaft. Das zeige, dass SPD, Grüne und Linke den Kampf gegen den Flughafen nicht aufgegeben hätten. In einem von CDU, FDP und Bürgern für Lübeck (BfL) angeschobenen Bürgerentscheid im April hatten 67,4 Prozent der Lübecker für den millionenschweren Ausbau gestimmt. SPD, Grüne und Linke lehnen den Flughafenausbau aus ökonomischen und ökologischen Gründen ab.

Flughafengeschäftsführer Lange ist verärgert über die erneute Hürde. „Jetzt ist die Hansestadt Lübeck als Gesellschafterin gefragt. Sie muss Farbe bekennen, ob sie den Bürgerentscheid umsetzten will oder nicht“, forderte er. (dpa)