KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER DIRK JENS NONNENMACHER
: Seine Tage sind gezählt

Nonnenmacher ist zur Belastung geworden. Er wird gehen müssen

Das wird nichts mehr mit Dirk Jens Nonnenmacher, seine Tage bei der HSH Nordbank sind gezählt. Wenn ein Regierungschef wie Hamburgs Bürgermeister Ahlhaus öffentlich bedauert, dass die Suche nach einem Nachfolger ja so schwierig sei, ist das die Ankündigung eines Rauswurfs auf Raten. Und zugleich das Eingeständnis, dass der Bankchef auf einen Schwung leider nicht loszuwerden ist.

Für die politisch Verantwortlichen in den beiden Landesregierungen geht es deshalb jetzt darum, erst mal eine juristisch wasserdichte Begründung zu liefern. Dass diese nicht vorliegt, beweist indes, dass die Schuldfrage so leicht zulasten Nonnenmachers keineswegs zu beantworten ist.

Hinzu kommt die Preisfrage: Je besser die Begründung, desto geringer die Abfindung. Denn mit der allgemeinen Aussage, das Vertrauensverhältnis sei zerrüttet, kommt man vor Arbeitsgerichten nicht so billig davon. Was Nonnenmacher indes nachweisbar vorzuwerfen ist, ist so leicht nicht zu erkennen.

Aber in der Politik wie im Profi-Sport wird der Trainer entlassen, wenn der Vereinspräsident ihn als Teil des Problems wahrnimmt und nicht als dessen Lösung. Das gilt auch für das Geschäftsgebaren einer Landesbank, das auf gegenseitigem Vertrauen aufgebaut sein muss.

Nonnenmacher aber ist zur Belastung geworden. Er wird gehen müssen.