LESERINNENBRIEFE
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Klimawandel und Flugverkehr

■ betr.: „Piloten strafen SchülerInnen“, Leserbrief, taz vom 3. 4. 14

Aber hallo! Schon mal was vom Klimawandel gehört? Und welchen Einfluss der Flugverkehr darauf hat? Ich bin entsetzt, mit welcher Selbstverständlichkeit man heute das „Recht“ für sich in Anspruch nimmt, eifrigst an der Zerstörung unserer Erde mitzuwirken. Es gibt doch genug Alternativen, die Ferien einigermaßen umweltverträglich zu verbringen! LUISE TEUBNER, Friesenheim

Ungläubiges Staunen

■ betr.: „Das war fast ein historischer Tag“, taz vom 4. 4. 14

Man kann sich kaum vorstellen, dass private Internet-Nutzer sich Vorteile von einem Zwei-Klassen-Internet versprechen oder dieses gar herbeisehnen. Der Wunsch nach einem Ende der Netzneutralität dürfte wohl alleine von den großen Konzernen kommen, die sich so bessere Verdienstmöglichkeiten im Netz versprechen. Jetzt hat das EU-Parlament, ein vom Volk gewähltes Gremium also beschlossen, die Interessen der Bevölkerung höher zu bewerten als die Vorteile von ein paar internationalen Konzernen. Da packt einen erst mal ein ungläubiges Staunen! Ist das wirklich passiert? Dann war es wirklich „fast ein historischer Tag“! Oder war es nur ein letztes Zucken einer Post-Demokratie, in der Parlamente zwar noch vom Volk gewählt werden, aber von Kapital benutzt werden?

RICHARD HEHN, Villingen-Schwennigen

Verpasste Chancen

■ betr.: „Fast überall Gewinner“, taz vom 3. 4. 14

Fast überall Gewinner bei der Reform des EEG ausmachen zu können ist erst einmal erfreulich. Leider weist das aber eher auf verpasste Chancen hin als auf Verhandlungsgeschick.

Eine mögliche, schnelle (7 bis 10 Jahre) Umstellung auf 100 Prozent erneuerbaren Strom führte zu dauerhaft preiswerterem Strom ohne Gefährdung des Klimas. Dass wir diese technische und wirtschaftliche Möglichkeit nicht wahrnehmen, ist unser Versagen. Versagen ist die Kostendiskussion. Was sind Zukunftsinvestitionen anderes als Ausgaben, Kosten, in Erwartung von Einnahmen, hier geringere zukünftige Stromkosten. KLAUS WARZECHA, Wiesbaden

Die EZB ist hilflos

■ betr.: „EZB denkt ‚eingehend‘ über Strafzinsen nach“, taz vom 4. 4. 14

Im Artikel wird spekuliert, dass „die EZB zu verhindern versuch(t), dass Banken Geld bei ihr parken, statt es als Kredit an Kunden zu vergeben – und damit die Wirtschaft zu stimulieren.“ Das ist gleich aus zwei Gründen unmöglich. Erstens geht es hier um Zentralbankgeld, welches die Banken nicht an Haushalte und Firmen weiterverleihen können. Kredite werden in Giralgeld geschöpft, nicht in bar. Zudem können Banken keine Kunden zwingen, von ihnen mehr Geld zu leihen. Die EZB ist bei der Bekämpfung der drohenden Deflation hilflos. Mehr Staatsausgaben oder geringere Steuern wären laut Lehrbuch hier die Lösung. DIRK EHNTS, Berlin

Querulanten

■ betr.: „Hier ist eben nicht Weißrussland“, taz vom 3. 4. 14

Zuzustimmen ist dem Kommentator, dass es sich um „neue Spielregeln“ handelt. Allerdings meint er unter anderem, dass Querulanten die Oppositionsarbeit stören könnten, wo sie doch solch wichtige Funktion in der parlamentarischen Demokratie haben. Er übersieht leider, dass es sich eben nur um die Art des Sich-Tummelns auf der Spielwiese „Parlament“ handelt: die Entscheidungen fallen undurchsichtig, nach neokapitalistisch-globalen Interessen an anderen Orten. Wodurch sich ein anderes Verständnis von und Handlungsoptionen für „Querulanten“ ergeben. GEORG FISCHER, Schefflenz

Sehr schade

■ betr.: „‚Wetten dass . . ?‘ wird abgeschaltet“, taz vom 7. 4. 14

Ich finde es schon sehr schade, dass Europas größte Unterhaltungssendung jetzt einfach eingestellt wird. Doch das ZDF hat selber Schuld, denn es hatte nach dem Weggang von Thomas Gottschalk versucht, mit Macht mehr jüngere Zuschauer zu gewinnen, und ist damit zuweilen auf Privatfernsehniveau gelandet. Außerdem fehlte in den letzten Sendungen die gute Mischung und der schnelle Wechsel von Wort und Musik: Die Wetten und der Gäste-Talk nahmen überhand und die Showteile wurden nahezu eingespart. Das musste letztendlich schiefgehen und Markus Lanz wurde dafür gescholten. THOMAS HENSCHKE, Berlin

Endlich

■ betr.: „‚Wetten dass . . ?‘ wird abgeschaltet“, taz vom 7. 4. 14

Endlich verschwindet der ZDF-Klamauk „Wetten, dass..?“ als TV-Sendung vom Bildschirm. Frei nach dem Motto „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“, wird dieser Show wohl keiner eine Träne nachweinen. Denn dieses altmodische Show-Konzept ist ein TV-Relikt aus dem vergangenen 20. Jahrhundert und die Einschaltquoten waren schon seit Längerem im Sturzflug nach unten. ALBERT ALTEN, Wernigerode