Unbeliebte Reform

Landschaftsverband Westfalen-Lippe will nicht wegreformiert werden. „Struktur sollte erhalten bleiben“

MÜNSTER dpa ■ Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat seine Kritik an den Plänen des Innenministeriums zur Reform der Verwaltung verschärft. „Ich kämpfe um den Erhalt dieses Verbandes in seiner räumlichen Auskleidung mit dem westfälischen Ruhrgebiet“, sagte gestern LWL-Direktor Wolfgang Kirsch (CDU).

Dem LWL gehören die 18 westfälischen Landkreise und 9 kreisfreien Städte an. Anders als staatliche Behörden stehe der Verband unter der Kontrolle von Bürgervertretern in der Landschaftsversammlung, hob Kirsch hervor. „Diese Struktur sollte erhalten bleiben.“ Eine Verschmelzung von Bezirksregierungen und Landschaftsverbänden sei nicht sinnvoll. Zudem gebe es keine Überschneidungen zwischen den staatlichen und den kommunalen Behörden, betonte der frühere Landrat des Kreises Warendorf.

Nach dem Willen der Landesregierung soll es Mitte der nächsten Legislaturperiode auf der mittleren Verwaltungsebene nur noch drei Regionalpräsidien für das Rheinland, für Westfalen und für das Ruhrgebiet geben. Zu den Hauptaufgaben des LWL gehören die Hilfen für Behinderte. Kirsch will in den kommenden Jahren den Ausbau des betreuten Wohnens vorantreiben. „Wir bekommen jedes Jahr 800 bis 900 zusätzliche Fälle von behinderten Menschen, um die wir uns kümmern müssen.“

Schwierigkeiten bereitet dem LWL der Erwerb von Spenden aus der Wirtschaft für die Stiftung des Klostermuseums Dalheim bei Paderborn. Bislang seien 2,6 Millionen Euro eingegangen – nötig seien jedoch 4 Millionen, sagte Kirsch. Jeweils den gleichen Betrag wollen der LWL und der Kreis Paderborn einbringen. Da sie die Summe der Spenden nicht überschreiten dürfen, klaffe eine Millionen-Lücke im geplanten Startkapital.