Tödliche Heimfahrt

Nach einem Gedenkkorso für verunglückte Motorradfahrer stirbt einer der Teilnehmer

Ein tödlicher Unfall überschattete die diesjährige Gedenkfahrt für verunglückte Motorradfahrer, an der am Sonntag in Berlin knapp 4.000 Biker zum Abschluss der Motorradsaison teilgenommen haben. Wie die Polizei mitteilte, ist am späten Nachmittag kurz nach dem Gedenkkorso ein 30-jähriger Mann aus dem Landkreis Dahme-Spreewald auf der Heimfahrt tödlich verunglückt.

Der junge Mann sei mit seinem Bruder und einem Bekannten unterwegs gewesen und auf der Stralauer Allee in Friedrichshain in eine Lücke zwischen den versetzt vor ihm fahrenden beiden Begleitern gefahren. Dabei habe er beide Motorräder leicht berührt, sei ins Schlingern geraten und unter einen Wagen gerutscht, der an einer roten Ampel warten musste, berichtete die Polizei. Daraufhin sei er mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen, wo er kurze Zeit später starb.

Der rund zehn Kilometer lange Korso, der am Vormittag vom Olympischen Platz in Charlottenburg nach Mitte führte, wie auch der anschließende Gottesdienst im Berliner Dom galten dem Gedenken an die 52 Motorradfahrer, die in den vergangenen zwölf Monaten in Berlin und Brandenburg bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind.

In seiner Predigt rief der evangelische Motorradpfarrer Bernd Schade zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr und zu mehr Achtung füreinander auf. Eine entsprechende Erziehung sollte bereits in jungen Jahren in der Schule erfolgen. Vor allem an Autofahrer appellierte Schade, mehr auf Motorradfahrer zu achten. Von den in Berlin tödlich verunglückten 19 Bikern im zurückliegenden Jahr seien zwei Drittel durch Fremdverschulden gestorben.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem 30-jährigen Mann um das 50. tödlich verletzte Unfallopfer in diesem Jahr. Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer habe sich damit einschließlich einer Sozia auf 16 erhöht. EPD