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Erich Bettermann, 62, Intendant des Auslandsrundfunks Deutsche Welle, hat die afghanischen Behörden und Radio Television Afghanistan aufgefordert, die Hintergründe der Ermordung der beiden freien Deutsche-Welle-Mitarbeiter Karen Fischer, 30, und Christian Struwe, 38, zu klären. Das erwarte er auch von der internationalen Schutztruppe Isaf, sagte Bettermann. Die Mitarbeiter der Deutsche Welle haben gestern in einer Schweigeminute der beiden in Nordafghanistan getöteten Journalisten gedacht. Das Motiv der Tat sei weiter unklar, so Bettermann. Fischer und Struwe seien zu einem „privaten Rechercheaufenthalt“ unterwegs gewesen. Sie hätten zwar Kontakt zur Redaktion gehabt, aber nicht im Auftrag des Senders gearbeitet. „Im Moment schicken wir keine Reporter in Afghanistan raus.“ Die Deutsche Welle setze aber ihre Arbeit im Land mit dem Training einheimischer Kräfte fort. (dpa)

Peter Voß, 65, scheidender Intendant des Südwestrundfunks (SWR), spendet eher unfreiwillig 48.500 Euro an die Kinderhilfsaktion „Herzenssache“. Das Geld stammt aus illegalen Schleichwerbeeinnahmen des Senders, die für Produktionen seiner Tochterfirma Maran Film flossen. Der SWR hatte die vereinbarten Product-Placements zum Teil noch vor der Ausstrahlung aus Maran-Produktionen wie der „Tatort“-Folge „Bienzle und der Sizilianer“ herausgeschnitten. Der Vermittler des verbotenen Geschäfts, der Münchner Andreas Schnoor mit seiner Firma Kultur+Werbung, forderte daraufhin das gezahlte Schleichwerbe-Honorar von der Maran zurück. Daraus wird nun nichts, und die Kohle bleibt im weitesten Sinne öffentlich-rechtlich: Träger der „Herzenssache“ sind der Saarländische Rundfunk – und der SWR selbst.(epd)

Axel Kühn, 37, wird ab November neuer Programmdirektor beim Bollywood-Sender RTL 2 und beerbt damit den bei den Sendergesellschaftern in Ungnade gefallenen Josef Andorfer. Der wurde allerdings schon im Februar geschasst, die Privatfernsehbranche wertet die Berufung des früher für Premiere, ProSieben und zuletzt bei der Produktionsfirma Tresor TV („Popstars“, „Super Nanny“) arbeitenden Kühn daher als zweite Wahl. (taz)