Sparen für die Null

Pflege Die Bremer Heimstiftung spart 500.000 Euro ein und setzt vier MitarbeiterInnen vor die Tür

Die Bremer Heimstiftung muss Personal einsparen, um auch in diesem Jahr wieder mit „einer schwarzen Null“ abzuschließen, wie Vorstandsvorsitzender Andreas Künzel gestern der taz sagte. Deshalb wurde jetzt vier MitarbeiterInnen betriebsbedingt gekündigt.

Außerdem werden im laufenden Jahr 300.000 Euro beim vier Millionen Euro umfassenden Etat für Instandhaltungen gekürzt. Insgesamt sollen die Sparmaßnahmen in diesem Jahr 500.000 Euro erbringen. Nicht gespart werden soll dagegen beim Qualitätsmanagement sowie der Pflege. Die vier Jobs fallen deshalb Künzel zufolge alle in der Verwaltung weg, sowohl das Marketing als auch das Personalmanagement müssen auf MitarbeiterInnnen verzichten. Die Betroffenen haben nicht vor dem Arbeitsgericht gegen ihren Rauswurf geklagt.

Es komme „immer wieder“ vor, dass Stellen gestrichen werden müssten, so Künzel. „Wir sind kein Profitunternehmen und haben jedes Jahr Mühe, ein positives Ergebnis zu erzielen.“ Dennoch habe die Heimstiftung seit seinem Amtsantritt 1987 keine Verluste gemacht, so Künzel. Das werde auch in diesem Jahr wieder so sein.

Der Betriebsrat erklärte, er sei „nicht glücklich“ über die Sparmaßnahmen. Wichtig sei jedoch auch, dass nicht bei der Pflege gespart worden sei, die ohnehin „immer“ unter Personalmangel leide. Die Beschäftigten werden zwar nach einem Haustarifvertrag bezahlt, dieser ist aber laut Betriebsrat an den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst „angelehnt“.

Die Bremer Heimstiftung wurde 1953 vom Bremer Senat gegründet. Unter ihrem Dach versammelte Bremen damals kommunale Häuser der Altenhilfe. Heute gehört die Heimstiftung mit 26 Standorten und bislang etwa 3.000 Plätzen sowie rund 2.000 Beschäftigten zu den größten Stiftungen der Altenhilfe in Deutschland. Das Stiftungskapital beträgt rund acht Millionen Euro. Der Jahresumsatz erreicht 70 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von rund 200 Millionen Euro.  (taz/dpa)