Ferne Wärme durch Altona

MOORBURG Neue Untersuchungen für eine umweltverträgliche Trasse werden eingeleitet

Der Gählerpark gehört zum Grünzug Altona zwischen St. Pauli-Fischmarkt und dem Friedhof Norderreihe an der Wohlers Allee.

■ Baumbesetzung: Von Ende Dezember 2009 bis Anfang März dieses Jahres hielten Anwohner und Robin-Wood-Aktivisten trotz Dauerfrost dort mehrere Bäume besetzt.

■ Baumfällungen: Vattenfall hatte bereits konkrete Vorbereitungen getroffen, mit der Baumfällung noch vor der Schonzeit im März zu beginnen.

Die Umweltbehörde hat eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung für die geplante Fernwärmeleitung vom umstrittenen Kohlekraftwerk Moorburg nach Altona festgelegt. Jetzt müsse der Betreiber Vattenfall die erforderlichen Gutachten in Auftrag geben und die neuen Antragsunterlagen vorbereiten. Das teilten Behörde und Betreiber am Donnerstag mit.

Der Energiekonzern will das Kraftwerk Moorburg 2012 in Betrieb nehmen und in so genannter Kraft-Wärme-Kopplung Strom produzieren sowie Fernwärme für 180.000 Wohnungen erzeugen. Die Fernwärmeleitung, auch „Moorburgtrasse“ genannt, ist höchst umstritten. Der Plan, sie durch den Grünzug Altona, insbesondere den Gählerpark, zu bauen, stieß auf Widerstand bei AnwohnerInnen und Umweltverbänden. Mitten im vergangenen Winter besetzten Aktivisten wochenlang Bäume, die der Trasse im Weg standen.

Ende Februar hatte das Oberverwaltungsgericht einer Klage des Umweltverbandes BUND gegen die ursprüngliche Plangenehmigung stattgegeben. Ein einfaches Planverfahren reiche nicht aus, notwendig sei ein vollständiges Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung, so das Gericht.

Inzwischen hat Vattenfall mehrere andere Varianten vorgelegt, die nun untersucht werden sollen. Darunter ist auch eine Leitung entlang der Holstenstraße. Diese war unter dem vorigen Senat verworfen worden, weil sie als unzumutbar für den Autoverkehr galt. SMV