RAZZIA GEGEN ISLAMISTEN
: Hisbollah-Verein verboten

BERLIN | Mit einer bundesweiten Razzia sind Polizei und Justiz gegen Unterstützer der islamistischen Hisbollah in Deutschland vorgegangen. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete gestern ein Verbot des Waisenkinderprojekts Libanon e.V. mit Sitz in Essen an und ließ dessen Büros und Immobilien durchsuchen. Das Projekt hat laut Innenministerium die zur Hisbollah gehörende Schahid-Stiftung (Märtyrer-Stiftung) im Libanon seit 2007 mit 3,3 Millionen Euro finanziert. Rund 160 Polizisten waren in Ba-Wü, Berlin, Bremen, Niedersachsen, NRW und Rheinland-Pfalz im Einsatz. Dabei wurden in 19 Objekten Bargeld, Propagandamaterial und 120 Kartons mit Akten sichergestellt. Auf Konten des Vereins wurden insgesamt 104.000 Euro beschlagnahmt. Festnahmen gab es nicht. Die Miliz der schiitischen, im Libanon ansässigen Hisbollah wird für zahlreiche Anschläge in Israel verantwortlich gemacht. (dpa)