Familie Hakopjan darf bleiben

AUFENTHALTSRECHT Armenische Familie aus Nahe im Kreis Segeberg wird nun doch nicht abgeschoben

Die fünfköpfige armenische Familie Hakopjan aus Nahe im Kreis Segeberg darf aus humanitären Gründen in Deutschland bleiben, obwohl sie nach dem Ausländerrecht ausreisen müsste. Innenminister Andreas Breitner (SPD) wies die Ausländerbehörde des Kreises am Mittwoch an, den drei minderjährigen Söhnen Aufenthaltsrechte zu geben. Damit folgte Breitner einem Votum der Härtefallkommission, teilte das Ministerium mit.

„Ich freue mich, dass die hier geborenen und aufgewachsenen Kinder ihr vertrautes Umfeld nicht mehr verlassen müssen.“ Für die Eltern, Artak und Karine Hakopjan, gab es kein Härtefallersuchen. Sie flohen 2001 aus Armenien und werden weiterhin geduldet, weil die Kinder bleiben dürfen. Ihre drei Söhne Erik (12), Karen (11) und Roman (6) wurden in Deutschland geboren.

Seit Jahren drohte ihnen die Abschiebung, ihre Aufenthaltsgenehmigungen wurden Monat für Monat verlängert – bis Ende Januar die Polizei nachts an ihre Wohnungstür hämmerte und die Familie mitnahm. Artak Hakopjan wurde in Fesseln aus dem Haus in Nahe im Kreis Segeberg geführt. Der Eil-Einspruch ihres Anwalts stoppte die Abschiebung auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens.

“Die Familie wird nicht getrennt“, so Breitner. „Den Eltern sollen Perspektiven aufgezeigt werden, wie sie später aus eigener Anstrengung die Voraussetzungen für ein Aufenthaltsrecht erhalten können.“ Dies könne nach einer vom Bund beabsichtigten Neuregelung über Aufenthaltsrechte an lange in Deutschland lebende, nachhaltig integrierte Ausländer möglich werden.

Die armenische Familie gilt als sehr gut integriert. Auch die Gemeinde hatte sich für ihr Bleiberecht eingesetzt.  (dpa/taz)