Beratung für kranke Seelen

In Walle öffnet Bremens erstes Kundencenter für psychisch Kranke. Ziel: ambulante Hilfe

Bessere Beratung für psychisch Kranke – dafür soll ab 16. Oktober ein neues Kundencenter der gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante psychiatrische Hilfe (GAPSY) im Walle-Center sorgen. Psychisch Kranke, so Vize-Geschäftsführer Helmut Thiede, hätten oft große Hemmungen, zum Arzt zu gehen. Auch landeten viele gleich in stationärer Behandlung und würden so aus ihrem sozialen Umfeld gerissen. Die neue Beratungsstelle, die erste in Bremen, biete Unterstützung bei der Suche nach passenden Hilfsangeboten.

„Nicht der Patient muss sich um Informationen kümmern, sondern unsere Mitarbeiter helfen ihm“, sagt Thiede. Sie sollen PatientInnen und Angehörige, aber auch ÄrztInnen, Krankenkassen und Kliniken telefonisch und persönlich über mögliche Hilfeleistungen, Kosten und Angebote der GAPSY beraten. Zu Letzterem zählen die – im gleichen Gebäude untergebrachte – ambulante Behandlung oder das Rückzugshaus, das bis zu acht PatientInnen in akuten Krisen kurzzeitig aufnimmt.

Die GAPSY arbeitet eng mit Bremer Krankenhäusern, Fach und Hausärzten sowie dem Sozialpsychiatrischen Dienst zusammen. „So können wir zum Beispiel gerade aus der Klinik entlassenen Patienten helfen, den Kontakt zu einer geeigneten Arztpraxis herzustellen“, sagt Koordinatorin Regina Akil.

Finanziert wird die Arbeit der GAPSY von den Krankenkassen. „Die Kosten für ambulante Hilfe sind deutlich niedriger als bei der stationären Behandlung“, betont Thiede. Ambulante Hilfe ist in seinen Augen eine wichtige Alternative zu den Kliniken: „Die Zahl der psychisch Kranken steigt drastisch an.“ gsc

www.gapsy.de, ☎ 04 21 / 16 50 10