heute in bremen
: Das Geheimnis der Bionade

Eine Ausstellung im Designmuseum Wilhelm-Wagenfeldhaus widmet sich erfolgreichen Produkten

taz: Die Ausstellung heißt: „Kreative Industrien – Impulsgeber für eine erfolgreiche Innovationskultur“. Was verbirgt sich hinter dem Titel?

Heinz-Jürgen Gerdes, Leiter des Bremer Designzentrums: Wir wollen zeigen, dass Unternehmen heute nur dann erfolgreich sein können, wenn sie mit Kreativen – also Werbern, Designern, Marketing-Experten – zusammenarbeiten. Es geht nicht mehr einfach darum, ein neues Produkt anzubieten, da wir schon alles haben. Innovation funktioniert nicht mehr über den Weg, eine Erkenntnis aus der Wissenschaft in Technologie umzusetzen. Ein Fehler, den Siemens übrigens mit seiner Handy-Sparte begangen hat. Man muss heutzutage schon begeistern, sonst wird man seine Sachen nicht los.

Und wer hat das geschafft?

Der Erfinder der Bionade. Da hat ein Brauer ein völlig neues Produkt geschaffen, die Ökolimonade für alle, und ist damit extrem erfolgreich. Ein Resultat intelligenter Vermarktungsstrategien.

Das Zeug ist so erfolgreich, weil die Flasche so schick ist?

Nein, sie sieht so gut aus, wie sie schmeckt. Das Entscheidende ist, dass der Nerv des Kunden getroffen wurde.

Wie denn?

Über sehr vorsichtige kleine Schritte in einen neuen Markt. Zum Beispiel wurde das Getränk zunächst nur in Clubs in Großstädten wie Hamburg und Bremen ausgegeben und galt damit als „In-Getränk“. Damit erreichte es die Massenmärkte.

Aber warum wollen wir das unbedingt trinken?

Tja, das kann ich auch nicht so genau sagen. Aber mir gefällt’s auch. Fragen: eib

Ausstellung im Wilhelm-Wagenfeld-Haus, Am Wall 209