Was tun in Hamburg?
:

■ Sa, 12. 4., von 18 bis 2 Uhr in 54 Museen und Ausstellungshäusern

Endlich mal laut

Wenn es hier mal laut wird, ist gerade eine Schulklasse zu Besuch: Museen gehören zu den ruhigsten Orten in dieser Stadt. Einmal im Jahr ändert sich das: Zum vierzehnten Mal lädt die „Lange Nacht der Museen“ mit einem vielfältigen Programm zur Tour durch rund 54 Museen und Ausstellungshäuser der Stadt. Ab 18 Uhr werden rund 600 Veranstaltungen von Führungen über Vorträge bis zu Theater angeboten, Shuttle-Linien verbinden alle Häuser miteinander.

Dabei locken auch die kleinsten Häuser diesmal mit Superlativen. Im Geologisch-Paläontologischen Museum ist mit einem 424 kg schweren Eisenmeteoriten Hamburgs ältestes Ausstellungsstück zu sehen, auf dem Gut Karlshöhe Hamburgs größter Wärmespeicher und im Wassermuseum Kaltehofe eine Sammlung der schönsten Fachbegriffe: Das Unkraut hier heißt „postindustrielle Spontanvegetation“.

■ Mo, 14. 4. bis Do, 17. 4.,Kampnagel

Grenzen überschreiten

Eine Collage über die Grenzlinie, auf der sich Figuren wie Opfer und Anwalt, Kandidat und Showmaster begegnen, eine Verflechtung von Sophokles „König Ödipus“ mit autobiografischen Elementen oder eine Bühnenumsetzung von Janne Tellers Roman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“: Die Themen, mit denen sich Theaterkurse in Hamburger Schulen auseinandersetzen, sind vielfältig. „Grenzen überschreiten“ heißt das Motto des Festivals „Theater macht Schule“, zu sehen sind von Montag bis Donnerstag auf Kampnagel die vielversprechendsten sechs Stücke von SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe aus dem letzten Jahr.

■ So, 13. 4., 19 Uhr, Prinzenbar

Schranz op de Deel

Zum kommodigen „Schranz op de Deel“ lädt am Sonntagabend das plattdüütsche Elektro-Hip-Hop-Trio De fofftig Penns in die Prinzenbar. Dabei folgen der Kommodige Jaykopp, Riemelmeester Malde und der Plietsche Torbän zwar dem Motto „’n beten scheef hett Gott leev“, aber hier geht es ja auch nicht vornehmlich um das Überleben des Niederdeutschen, sondern um „Schranz“ und „Danz“.

■ Mo, 14. 4., 20 Uhr, Hamburger Institut für Sozialforschung

Welt der Lager

Von der frühen Neuzeit bis nach Guantánamo: Einen Querschnitt durch die „Erfolgsgeschichte“ der Institution Lager bietet der von Bettina Greiner und Alan Kramer herausgegebene Band „Welt der Lager“ (Hamburger Edition, 359 S., 32 Euro). Die darin versammelten Beiträge ausgewiesener Spezialisten der Lager- und Gewaltforschung nehmen dabei vor allem die Prozesse der Dynamisierung und Radikalisierung in den Blick, die das Lager schließlich zum Signum des Repressionspotenzials des modernen Staates gemacht haben, und wollen so erste Impulse für eine multiperspektivische und transnationale Lagerforschung setzen.

■ Do, 17. 4., 19 Uhr, Centro Sociale

Türkei im Aufruhr

Die sich wandelnde türkische Gesellschaft macht taz-Redakteur Deniz Yücel in seinem Buch „Taksim ist überall. Die Gezi-Bewegung und die Zukunft der Türkei“ (Edition Nautilus, 224 S., 12,90 Euro) zum Thema. Entlang für die Protestbewegung bedeutender Schauplätze stellt Yücel Menschen vor, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen gegen die AKP wenden. Am Donnerstag stellt er sein Buch im Rahmen der HEW*-Lesetage im Centro Sociale vor und zur Diskussion.  MATT