UNTERM STRICH

Heinrich Riebesehl, einer der bedeutendsten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Dies teilte das Sprengel Museum in Hannover, das das Archiv des Fotografen verwaltet, gestern mit. Der aus dem Emsland stammende Riebesehl studierte an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen und galt als früher deutscher Vertreter des „dokumentarischen Stils“. Eine Schlüsselrolle in seinem Werk nahm die Serie „Agrarlandschaften“ (1976–1979) ein, mit der er einen damals neuen konzeptuellen Aufbruch der künstlerischen Dokumentarfotografie begründete. Berühmt geworden ist seine Fotografie von Joseph Beuys, die den Künstler 1964 bei einem Happening mit erhobenem Arm, blutender Nase und einem Kruzifix in der Hand zeigt. Riebesehl lehrte als Fotografie-Professor in Hannover. Er starb bereits am Sonntag.