„Vom Tisch gewischt“

KÜRZUNGEN Der Jugendbeirat der Neustadt tagt im Freizi Buntentor, das trotz der Ferien besetzt bleibt

■ 17, ist Schülerin und Sprecherin des Jugendbeirats Neustadt.

taz: Seit zweieinhalb Wochen halten Sie das Freizi Buntentor besetzt – aber jetzt sind Ferien. Für Sie auch?

Saskia von Tungeln: Wir verwehren es natürlich niemandem, in den Urlaub zu fahren. Aber die Besetzung geht trotzdem weiter. Tagsüber sind so 15 bis 30 Leute im Haus, nachts rund ein Dutzend. Angesichts der Kürzungen kämpfen wir weiter dafür, dass wir unser Freizi in eigener Trägerschaft übernehmen können.

Heute tagt der Neustädter Jugendbeirat, dessen Sprecherin Sie sind, im Freizi. Welche Bedeutung hat die Verzahnung von parlamentarischer und außerparlamentarischer Arbeit?

Bei der Sitzung geht es konkret um die Frage, ob der Jugendbeirat Sitze im Controlling-Ausschuss des Gesamtbeirats bekommt. Das wäre für uns ein wichtiger Schritt.

Welche Möglichkeiten bieten sich dann?

Bisher wurde unser Vorschlag, die jährliche Einsparquote von 22.000 Euro gleichmäßig auf die die drei großen Jugendeinrichtungen des Stadtteils zu verteilen und das Buntentor nicht einseitig zu belasten, einfach ignoriert. Wenn wir im Ausschuss Stimmrecht haben, kann das nicht so einfach vom Tisch gewischt werden.

Der Jugendbeirat wurde vor drei Jahren gegründet. Wie viele ihrer Bekannten wissen, dass es ihn gibt?

Am Anfang waren das noch nicht so viele. Aber mittlerweile werde ich häufig darauf angesprochen, ob sich der Beirat für bestimmte Sachen einsetzen könne.

Interview: HENNING BLEYL

Öffentliche Sitzung des Jugendbeirats: 16.30 Uhr, Jugendfreizeitheim Buntenor, Geschworenenweg 11a