Stindls Sahnetag

„Was soll ich noch sagen? Ich bin enttäuscht, das reicht doch.“ Ja, was sollte Mirko Slomka auch sagen, der gerade sein 12. Auswärtsspiel hintereinander als Bundesliga-Trainer verloren hatte. Mit 1:2 unterlag sein Hamburger SV bei Hannover 96, dem Verein, bei dem Slomka noch in der Hinrunde tätig war, und das völlig verdient. Was hätte er also sagen sollen? Er hätte Hannovers Kapitän Lars Stindl loben können, der ein überragendes Spiel gezeigt hatte. Als hängende Spitze eingesetzt, schoss und köpfte dieser gleich zehnmal aufs Tor – und erzielte in der 9. Minute das 1:0. Der HSV hingegen spielte in der ersten Halbzeit unterirdisch und in der zweiten lediglich in den ersten zehn, fünfzehn Minuten gut mit – die Phase, in der Hakan Çalhanoglu, wer sonst?, mit einem direkt verwandelten Freistoß den Ausgleich erzielte. Danach drückte wieder Hannover, und dann war es der kurz zuvor eingewechselte, von Hamburg an Hannover ausgeliehene Artjoms Rudnevs, der in der 86. Minute den Siegtreffer von Didier Ya Konan einleitete. Für Hannover war es ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf, der HSV ist als Tabellen-16. mit saftigem Restprogramm hingegen, mal wieder, mal wieder, am Boden.