Aufruf zum bunten Protest gegen NPD-Demo

Stadtteilbeirat Gröpelingen: buntes, vielfältiges Protestprogramm gegen den NPD-Aufmarsch am 4. November

Die örtliche Abrüstungsinitiative evangelischer Kirchengemeinden hat zur Beteiligung an den Demonstrationen gegen den geplanten NPD-Aufmarsch am 4. November in Bremen aufgerufen. Für Christen gebe es keine Alternative zu einem friedlichen und respektvollen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft, sagte ihrSprecher, Pastor in Ruhe Hartmut Drewes.

Schon in der Zeit vor 1933 hätten weite Teile der Kirche Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus unterstützt, erinnerte Drewes. Aus dieser Erfahrung heraus müsse sie nun den stärker werdenden rechtsradikalen Kräften öffentlich entgegentreten. Die NPD will am 4. November durch zwei Stadtteile im Bremer Westen marschieren, in denen besonders viele Ausländer und sozial benachteiligte Menschen leben.

Der Stadtteilbeirat Gröpelingen wendet sich derweil entschieden gegen den geplanten Aufmarsch der NPD. Das Stadtamt wird aufgefordert, diese Veranstaltung gerichtsfest zu verbieten. Der Aufmarsch der NPD entlang der Ritterhuder, Oslebshauser und Gröpelinger Heerstraße, Lindenhofstraße, Pastorenweg zum Bürgermeister- Ehlers-Platz, vorbei an der Mevlana Moschee, am ehemaligen jüdischen Altenheim und zahlreichen Einrichtungen für Behinderte sei eine Provokation. „Die geplante Wegführung sollte zeitnah dem 9. November den Weg nehmen, den vor 68 Jahren Hunderte Bremer Juden vor ihrem Abtransport ins Konzentrationslager Sachenhausen gingen“, erklärt der Beirat. „Ihnen folgten Hunderte von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen aus vielen Ländern Europas auf ihrem täglichen Weg zur Arbeit in Bremer Rüstungsbetrieben.“

Der Gröpelinger Beirat ruft alle BremerInnen auf, dem beabsichtigten Aufmarsch der NPD auch entlang der neuen Wegführung mit Demonstrationen, Mahnwachen und Menschenketten entgegenzutreten. Dem „braunen Landsknechtstreiben“ sollte „ein buntes, vielfältiges Gröpelingen“ entgegengesetzt werden. Gröpelingen solle Stadtteil ohne Rassismus werden.

epd/kawe