Stadtbahn wird günstiger als bisher geschätzt

DETAILPLANUNG Senatsplanung skizziert Linien der neuen Straßenbahn. Kosten nur ein Viertel der U 4

Die Stadtbahn wird vermutlich günstiger als bisher geschätzt. Nach dem ersten Kostenvoranschlag für zwei Linien liegen die Projektkosten gesamt bei rund einer Milliarde Euro. Nach der Detailplanung für die erste 7,7 Kilometer lange Teiltrasse von Bramfeld zum U-Bahnhof Kellinghusenstraße gingen Hochrechnungen von Kosten bis zu 1,35 Milliarden Euro aus.

In dem Entwurf einer Senatsdrucksache, die in zehn Tagen im Senat behandelt werden soll, werden die Planungen der ersten Etappe fortgeschrieben. Die zweite Teilstrecke führt auf gut sechs Kilometer Länge von Kellinghusenstraße zum UKE und entlang des Ring 2 zum Bahnhof Altona. Sie würde mit 203 Millionen Euro deutlich günstiger als die erste Etappe für 338 Millionen Euro. Denn diese enthält grundsätzliche Planungskosten sowie den Bau des Betriebshofes nördlich der S-Rübenkamp.

Als zweite Linie stehen zwei Varianten zur Diskussion: Von U-Emilienstraße über Eimsbüttler Marktplatz und den künftigen Fernbahnhof Diebsteich zu den Arenen im Volkspark und weiter bis Osdorfer Born. Alternativ kommt die Strecke von Niendorf-Markt zum Hauptbahnhof über Hoheluft, Grindel und Dammtor in Frage.

Welche Linie zuerst gebaut würde, sei noch offen, sagt Enno Isermann, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde. Beide seien in etwa gleich lang und gleich teuer. Der reine Streckenbau würde demnach pro Kilometer bei knapp 20 Millionen Euro liegen, bei der U 4 in die Hafencity sind es hingegen mehr als 75 Millionen Euro. Nach der Verabschiedung des Konzeptes im Senat könnte sich die Bürgerschaft im Februar 2011 mit dem Thema befassen. Nach Ende der laufenden Planfeststellung könnte Anfang 2012 Baubeginn der ersten Teilstrecke sein.

„Wir werden das beraten auch unter dem Gesichtspunkt der entstehenden Kosten, wenn man keine Stadtbahn baut“, kündigt SPD-Verkehrspolitikerin Martina Koeppen konstruktive Begleitung an: „Dieses kostenintensive Projekt darf nicht unseriös durchgewunken werden.“ SMV