Angriff auf Juden

USA Ein 73-jähriger Rassist wird verdächtigt, am Sonntag drei Menschen erschossen zu haben

OVERLAND PARK ap | Ein Mann hat am Sonntag, einen Tag vor Beginn des jüdischen Passahfests, in zwei jüdischen Einrichtungen im US-Staat Kansas drei Menschen erschossen. Als Tatverdächtiger wurde ein 73-Jähriger festgenommen, der über Jahre führendes Mitglied des Ku-Klux-Klans war und mit einer selbst gegründeten rassistischen Partei auch für den Kongress kandidierte.

Zwei der Opfer wurden auf dem Parkplatz eines jüdischen Gemeindezentrums in der Stadt Overland Park getötet, eine Frau wenige Minuten später in einer nahe gelegenen jüdischen Altenwohnanlage, wie Polizeichef John Douglass auf einer Pressekonferenz erklärte. Der Tatverdächtige wurde kurz darauf auf dem Parkplatz einer Schule festgenommen. In US-Fernsehberichten ist zu sehen, wie er aus einem Polizeiwagen heraus „Heil Hitler!“ ruft.

Nach Informationen der Antirassismusorganisation Southern Poverty Law Center ist der Festgenommene mehrfach rassistisch in Erscheinung getreten. Er gründete demnach die Carolina Knights of the Ku Klux Klan und war in den 80ern der sogenannte Grand Dragon der Gruppe.

Das Southern Poverty Law Center verklagte ihn später wegen der Führung einer illegalen paramilitärischen Organisation. Während seiner Berufung gegen eine entsprechende Verurteilung wurde der Armeeveteran und pensionierte Lkw-Fahrer 1987 landesweit von der Polizei gesucht, nachdem er seine Bewährungsauflagen nicht erfüllt hatte. Er wurde von Bundesagenten schließlich gemeinsam mit drei anderen Männern in einem Wohnmobil gefunden, das voller Granaten, automatischer Waffen und Munition war.

In den vergangenen Jahren war der mutmaßliche Täter vermehrt politisch aktiv. Er kandidierte für die White Patriot Party 2006 für das Repräsentantenhaus sowie 2010 für den Senat.