Fusion fast perfekt

HAPAG-LLOYD Zusammenschluss der Containerreederei mit CSAV aus Chile steht kurz bevor. Hamburg bleibt Firmensitz

Die Fusion der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd und des chilenischen Konkurrenten CSAV steht kurz bevor. Die Verträge würden in dieser Woche unterschrieben, berichteten mehrere Medien am Dienstag unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Durch den Zusammenschluss entstünde die weltweit viertgrößte Containerreederei mit mehr als 200 Schiffen und einem Umsatz von rund zwölf Milliarden Dollar. Als Firmensitz ist Hamburg vorgesehen, die Zentrale für Lateinamerika werde in Brasilien angesiedelt. Ein Sprecher von Hapag-Lloyd wollte die Berichte nicht kommentieren.

Seit Monaten arbeiten die beiden Unternehmen an dem Zusammenschluss. Hapag-Lloyd mit rund 150 Schiffen ist ungefähr dreimal so groß und momentan auf Platz sechs weltweit. CSAV erreicht allein im Containerbereich mit mehr als 50 Schiffen einen Umsatz von rund drei Milliarden Dollar. Das reicht für die Marktführerschaft in Südamerika, aber weltweit unter den Reedereien nur für Platz 20.

Der Plan sieht vor, dass CSAV sein Containergeschäft in das neue gemeinsame Unternehmen einbringt und im Gegenzug rund 30 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien erhält. Anschließend folgt eine Kapitalerhöhung bei Hapag-Lloyd, die von den Chilenen überproportional bedient wird, so dass deren Anteil am gemeinsamen Unternehmen auf 34 Prozent steigt. Diese Anteile werden mit den Aktien der Stadt Hamburg und des Logistikunternehmers Klaus-Michael Kühne vertraglich verknüpft, so dass eine stabile Mehrheit von 75,5 Prozent entsteht.  (dpa/taz)