„Nicht deckungsgleich“

FEUERWEHR Elf Brandmeister-Anwärter werden heute im Bremer Rathaus feierlich vereidigt

■ 46, ist seit zwanzig Jahren Feuerwehrmann und Abteilungsleiter der Feuerwehr Bremen.

taz: Herr Iden, wie viele Frauen sind denn im neuen Ausbildungs-Jahrgang der Bremer Feuerwehr?

Oliver Iden: Unter den neuen Lehrgangsteilnehmern ist keine einzige Frau.

Warum ist der Beruf der Feuerwehrfrau so unattraktiv?

Ich finde, das ist er gar nicht. Das ist eigentlich ein toller Beruf für Frauen. Ich weiß nicht, warum Frauen unterrepräsentiert sind, schätze aber, dass es an den Voraussetzungen liegt, die Männer und Frauen gleichermaßen mitbringen müssen.

Wie sehen die Voraussetzungen aus?

Bei den Anwärtern müssen ein gutes technisches und naturwissenschaftliches Verständnis und eine entsprechende abgeschlossene Ausbildung vorliegen sowie die notwendigen körperlichen Voraussetzungen, die im Rahmen des Eignungsfeststellungsverfahrens getestet werden.

Es gibt insgesamt elf Brandmeister-Anwärter – ist das viel oder wenig?

Es entspricht der maximalen Lehrgangsteilnehmerzahl. Es gab allerdings viel mehr Interessenten. Der Beruf des Feuerwehrmannes ist so attraktiv wie eh und je.

Und wer bestimmt, wie viele Feuerwehrleute ausgebildet werden?

Das bestimmt die Finanzbehörde. Sie gibt die Personalbudgets vor.

Und – reichen die aus?

Ich will es mal so sagen: Unsere Vorstellungen sind nicht deckungsgleich. Allerdings kommen im Oktober noch einmal fünf weitere Brandmeister-Anwärter hinzu.

Werden nach der Ausbildung denn wenigstens alle neuen Brandmeister bei der Feuerwehr Bremen übernommen?

Ja, das auf jeden Fall – natürlich unter der Voraussetzung, dass sie den zweijährigen Lehrgang erfolgreich absolviert haben. INTERVIEW: SCHN