GALERIE M + R FRICKE
: Through the Looking Glass: Science Fiction in Dosen

Friedericke Klotz’ Ausstellung „Menschen, Pflanzen, Gebäude“ wirkt wie ein Miniatur-Set zu einem Science-Fiction-Film: Futuristische Architekturmodelle stehen auf vibrierenden Trommeln, in Glaskästen sind staubige Landschaften zu sehen, Pflanzen und Bäume werden unter künstlichen Kuppeln gezüchtet, die in Gewächhäuser-artigen Gebilden von der Decke hängen. Diese Symboliken erinnern an Planeten der Zukunft. Im Innern eines Turms aus Fresnel-Linsen, die Schärfe und Unschärfe zugleich erzeugen, sind Städte und Felder übereinander geschichtet, die mit Hilfe einer Mechanik um sich selbst rotieren. Es ist, als blicke man durch einen Verzerrspiegel oder Astronautenhelm auf die eingeschlossenen Elemente: die ungewohnten Seh-Effekte evozieren die psychedelischen Töne des Genres. Ganz erkennen kann man nie, worum es sich handelt, je nach Blickwinkel ziehen sich die sichtbaren Ausschnitte plötzlich in die Länge, wölben sich nach unten oder springen zur Seite. Mal muss man ganz nah herantreten, mal weit weg, um überhaupt etwas erkennen zu können. Wer sich zu ruckartig bewegt, erlebt Schwindelgefühle wie bei einer Flugsimulation. Die Lupen verzerren und irritieren den Blick und spiegeln wider, dass es vergeblich ist, an der Illusion eines vollständigen Sehens festzuhalten. Denn es gibt sie nicht, die totale Erfassung der Realität. NYM

■ Bis 24. 5, Di–Fr 11–18, Sa 12–17 Invalidenstr. 114