KOMMENTAR: DANIEL KUMMETZ ÜBER DEN HSH-NORDBANK-CHEF
: Beweise müssen her

Wäre der Nordbank-Vorstandsjob ein politischer Chefposten, Nonnenmacher wäre schon längst weg

Der Wunsch, Nonnenmacher los zu werden, den nun auch die schleswig-holsteinischer FDP und die Hamburger GAL immer deutlicher äußern, ist nur zu gut verständlich. Zwar ist noch ist nicht bekannt, was so ein Schritt kosten wird, doch er scheint notwendig.

Es lief einiges schief in der Bank, und wie der Nordbank-Chef dabei gehandelt hat, war dem nicht immer angemessen – um es höflich zu sagen. Wäre der Nordbank-Vorstandsjob ein normaler politischer Chefposten, Nonnenmacher wäre schon längst weg.

Doch der Bankchef ist eben kein politisches Wahlamt. Nonnenmacher hat sich einen guten Vertrag geben lassen und bisher sieht es nicht so aus, als würde er freiwillig auch nur auf einen Cent von dem verzichten, was ihm nach seinem Abgang zusteht. Das haben die Bonuszahlungen an Nonnenmacher gezeigt. Es braucht also handfeste Beweise für ein Fehlverhalten, dass eine Entlassung ohne Abfindung möglich macht.

Wenn die Juniorpartner Grüne und FDP eine Entlassung fordern, ist dabei sicher auch Populismus im Spiel. Den ungeliebten Bankchef loswerden zu wollen, bringt garantiert Beifall und beruhigt die Basis, die in Hamburg vom vielen Regieren verstört ist. Doch sollte eine Chance bestehen, Nonnenmacher kostengünstig zu entsorgen, muss die Politik zugreifen. Der Mann ist nicht mehr tragbar.