Tunnelfahrt auf Sicht

PANNE Rechnerausfall bei der BVG bringt sämtliche U-Bahnen für mehrere Stunden aus dem Takt

Eine Computerpanne hat am Montag gut zwei Stunden lang den U-Bahn-Verkehr teils massiv behindert. Die Zugführer konnten seit den Mittagsstunden praktisch nur auf Sicht fahren, da die elektronischen Signalanlagen ausgefallen waren. Sie mussten für jeden Streckenabschnitt über Funk die Freigabe der Leitstelle einholen, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mitteilten. Betroffen waren sämtliche Linien. Es kam überall in den Tunneln zu mehr oder weniger großen Verspätungen, besonders groß fielen sie auf der Linie 5 von und nach Hönow aus.

Gegen 14.30 Uhr war die Computerpanne behoben, und die Rechner in den Stellwerken wurden nach den Ausfällen wieder hochgefahren. Für den Berufsverkehr erwartete das landeseigene Verkehrsunternehmen keine Behinderungen mehr.

Nach BVG-Angaben hatte eine Rechnerstörung die Datenübermittlung der Stellwerke lahmgelegt. Die Ursache sei noch unklar, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Die rund 30 Stellwerke arbeiten nach einem Fahrplanprogramm. Gegen Mittag floss der Datenstrom immer langsamer, bis die Rechner stillstanden. Deshalb mussten die Signale auf Handbetrieb umgestellt werden.

Die Verspätungen fielen unterschiedlich aus. „Im Schnitt betrugen sie weniger als 10 Minuten“, sagte Reetz. „Aber wir hatten Ausreißer.“ (dpa)