abgekoppelte stadtteile
: Senat mit Scheuklappen

Die GAL hat ein detailliertes Konzept gegen den Zerfall der Gesellschaft vorgelegt. Für fast alle Politikbereiche macht sie konkrete Vorschläge. Das Programm ist insgesamt eine Vorlage, wie sie sich der Senat nur wünschen kann. Es ist höchste Zeit, dass er selbst ein Programm auf den Tisch legt.

KOMMENTARVON GERNOT KNÖDLER

Der Senat wäre gut beraten, wenn er bei der GAL abschriebe. Dabei bräche ihm kein Zacken aus der Krone. Denn das Konzept der GAL knüpft an Bewährtes an und zieht an einigen Stellen die Konsequenzen aus den Erfahrungen mit der bisherigen sozialen Stadtteilentwicklung. Dass das Handeln der verschiedenen Behörden besser koordiniert werden muss, ist zum Beispiel nicht allein eine Erkenntnis der GAL. Und dass die Schulen eine wichtige Rolle in den Stadtteilen spielen können, hat die CDU selbst erkannt.

Der Senat hat sich in seinen ersten Regierungsjahren schwer getan mit der Entwicklungsarbeit in den Quartieren und erstmal kräftig gekürzt. Offenbar hat er die Wirkung der bisherigen Programme unterschätzt, möglicherweise weil ihm der Menschenschlag, der solche Arbeit macht, fremd ist. Die Probleme scheint er inzwischen erkannt zu haben. Jetzt muss er bloß noch die Scheuklappen ablegen. Das nötige Know How ist in den Hamburger Behörden reichlich vorhanden.