JOURNALISTEN: „WIR FUNKTIONIEREN AUTOMATIK“

Der Journalismus schlittert goldenen Zeiten entgegen. Technischen Pionieren gelingt es zunehmend, das drittälteste Gewerbe der Welt von seinem Ballast zu befreien. Nach der gedruckten Zeitung wird nun auch der Journalist, jener bräsige Hemmschuh des Fortschritts, überflüssig. Zukünftig können Roboter seine Arbeit übernehmen. Bereits heute beliefert die US-Firma Narrative Science das Wirtschaftsblatt Forbes mit Finanzberichten, die eine Software erstellt hat, wie dpa gestern staunend berichtete. Allerdings werden die Texte ohnehin nur von befreundeten Algorithmen gelesen, die auf dieser Grundlage eigenständige Risikobewertungen bei Banken vornehmen. Zur Besorgnis besteht also kein Anlass. Die Stuttgarter Datenschmiede Aexea dagegen plant wirklich Beunruhigendes: Programme zur automatisierten Sportberichterstattung, die „ohne großen Aufwand“ „passgenaue Artikel“ für Sportmagazine generieren können. Ob es sich aber bei dem neuen ARD-Fußballpräsentator Matthias Opdenhövel um eine Beta-Version mit schwerem Ausnahmefehler handelt, wurde nicht erläutert.