Faïza Guène in drei Daten

1985: Faïza Guène kommt in Bobigny, einer Vorstadt im Osten von Paris, zur Welt. Ihr Vater kommt in den 50er-Jahren als Bauarbeiter von Algerien nach Frankreich. Ihre Mutter kommt in den 80er-Jahre nach.1998: Sie geht in Pantin, im Osten von Paris, in die Schreibwerkstatt für Jugendliche „Les Engraineurs“. Boris Seguin, Lehrer und einer der Betreuer, erkennt das Talent der 13-Jährigen, ermuntert sie, zu schreiben und lässt sie mit anderen Jugendlichen Videos drehen. Drei Jahre später gibt er ihr erstes Manuskript „Kiffe kiffe demain“ (Paradiesische Aussichten, Deutsch bei Ullstein) einem Verlag. Das Buch erscheint 2002 und ist bislang mehr als 230.000-mal verkauft worden.2005: Am 27. Oktober flüchten drei Jungen in Clichy-sous-Bois östlich von Paris vor der Polizei in ein Trafo-Häuschen. Zwei Jungen – der 15-jährige Bouna und der 17-jährige Ziad – kommen um, ihr Freund Muhittin überlebt mit schweren Brandverletzungen. Wenige Stunden später stehen die ersten Autos in Flammen. Die Unruhe weitet sich aus auf Dutzende von französischen Vorstädten, dauert drei Wochen und führt zu 9.000 verbrannten Autos sowie zerstörten Bushaltestellen und Bibliotheken. Faïza Guène lässt einzelne Szenen der Randale in ihr neues Buch einfließen. „Du rêve pour les oufs“ (Träume für Verrückte) erscheint im August 2006 mit einer Startauflage von 50.000 Exemplaren bei Hachette in Paris. DORA