Nur noch Räder an der Alster

FAHRRADSTRASSEN Im Bezirk Nord sollen Autos auf einigen Strecken nur noch Schritttempo fahren

Mit gutem Beispiel vorangehen will der Bezirk Hamburg-Nord. Die Einrichtung von sieben Fahrradstraßen werde derzeit geprüft, schreibt Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) in seiner Antwort auf eine Anfrage der CDU-Bezirksfraktion. Danach kämen in Betracht: Leinpfad und Bellevue (Winterhude) am Ostufer der Außenalster sowie der Woermannsweg am Oberlauf der Alster in Ohlsdorf. Untersucht würden zudem die Eppendorfer Frickestraße, der Heilholtkamp in Alsterdorf sowie zwei Wohnstraßen in Langenhorn.

Konkrete Planungen seien aber noch nicht aufgenommen worden, so Rösler, deshalb könnten noch keine Angaben gemacht werden etwa über den Wegfall von Autoparkplätzen. Eben das aber befürchtet die CDU in der Bezirksversammlung. Eine Umsetzung der Pläne würde „zu Nachteilen für andere Verkehrsteilnehmer führen“, fürchtet ihr Verkehrsexperte Christoph Ploß, auch dürften Bäume gefällt werden.

Vor allem eine Fahrradstraße an der Außenalster sieht Ploß „sehr, sehr kritisch“. Es sei „ein großer Fehler“, dort Eingriffe in die Landschaft vorzunehmen und zugleich Parkplätze zu vernichten, sagt Ploß. „Um den Radverkehr zu fördern, bräuchten wir vor allem ein zusammenhängendes Radwegenetz, in dem Wegverbindungen sinnvoll miteinander verknüpft sind. Außerdem müssten endlich die kaputten Radwege saniert werden“, so Ploß. Zudem fordert er eine breite Bürgerbeteiligung.

Die Idee der Fahrradstraßen wird in Hamburg seit Längerem diskutiert, umgesetzt wurde bislang ein halbes Dutzend zum Beispiel im Eimsbütteler Grindelviertel und am Falkensteiner Ufer in Blankenese. Auch der Entwurf des bezirklichen Radverkehrskonzeptes in Nord sieht diese vor. In Fahrradstraßen ist das Radfahren in ganzer Breite auf der Fahrbahn erlaubt, Autoverkehr im Schritttempo kann nur für Anwohner zugelassen werden.  SMV