Schöne Fassade

Der Senat verschönert die öffentlichen Plätze. Die SPD findet, er setze dabei die falschen Prioritäten

Das Modernisierungsprogramm „Hamburger Plätze“ hat ein erstes Ergebnis gezeitigt: Senator Michael Freytag (CDU) übergab gestern den frisch umgebauten Gertrudenkirchhof der Öffentlichkeit. Drei weitere Plätze sollen im kommenden Jahr neu gestaltet werden. Die dabei getroffene Prioritätensetzung stößt auf Kritik.

Insgesamt elf Millionen Euro hat der Senat für die Verschönerung der öffentlichen Plätze eingeplant. Ab dem nächsten Jahr sollen die Außenbezirke an die Reihe kommen. Für insgesamt 2,95 Millionen Euro soll 2007 der Rathausplatz in Harburg aufgehübscht werden, außerdem der Fanny-Mendelsohn-Platz in Eimsbüttel sowie die Grünanlage vor dem Anleger Teufelsbrück.

Die Freifläche am Hadag-Anleger mit ihrer Panorama-Aussicht auf die Elbe biete sich für eine Modernisierung an, sagt der CDU-Bezirksabgeordnete Peter Wenzel. Neben einer Aufwertung des Stadtbildes, sollen neue Parkplätze entstehen. Viele Mitarbeiter des Airbus-Werks auf der anderen Elbseite stellen hier ihre Autos ab, um mit der Fähre zur Arbeit zu fahren. Außerdem soll die Bushaltestelle umgebaut werden. 1,6 Millionen Euro soll dieser Spaß kosten.

„Als Stadt müssen wir natürlich Impulse setzen, um das Stadtbild zu verschönern und die Lebensqualität zu steigern“, sagt Stefan Krappa, Fraktionsgeschäftsführer der SPD Altona. Dass ausgerechnet Teufelsbrück als einziger Platz in Altona gewählt wurde, sei „doch etwas bedauerlich“.

Seine Partei sieht für den Eckhoffplatz in Lurup einen größeren Modernisierungsbedarf. „In sozial schwächeren Stadtteilen darf man nicht auf private Investoren hoffen“, findet Krappa. Dort seien öffentliche Investitionen wichtiger als in Teufelsbrück, wo überwiegend der Tourismus profitiere. Krappa räumt dem Eckhoffplatz aber erst für die dritte Ausbaustufe 2008 „realistische Chancen“ ein, in das Verschönerungsprogramm aufgenommen zu werden.

Spätestens dann soll Teufelsbrück fertig sein, wenn es nach dem CDU-Abgeordneten Wenzel geht. Für Unsicherheit sorgt eine Finanzierungslücke von 200.000 Euro. Diese wurden vom Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (FDP) zugesichert, kamen aber erst zu einem Viertel an. „Auf die restliche Summe warten wir zwar schon einige Zeit“, sagt Wenzel, „doch ich gehe davon aus, dass die demnächst kommt.“ DANIEL MATTKE