Hafenkonzept
: Kai mit der Kiste

Er nimmt beängstigende Ausmaße an, der Welthandel. Es dürfte inzwischen sattsam bekannt sein, dass vor allem die Container-Schifffahrt boomt. Diese neue Studie sagt allerdings voraus, dass kein Ende abzusehen ist. Und gerade da liegt das Problem.

KOMMENTARVON SVEN-MICHAEL VEIT

Die ungebrochenen Wachstumsraten sind bald schon von Bremen – und mittelfristig auch von Hamburg – nicht mehr zu bewältigten. Weil es perspektivisch beiden an Flächen mangelt. Der Neubau in Wilhelmshaven aber wird da kaum eine Hilfe sein.

Alle Experten sagen voraus, dass dort vor allem ein Verteilerkopf für die britischen, dänischen und schwedischen Häfen entstehen wird. Regionalwirtschaftlich wird die Bedeutung des Jade-Weser-Ports gering sein. Zur Entlastung von Hamburg und Bremen wird er kaum dienen.

Die Schlussfolgerung daraus kann nur ein koordiniertes deutsches Hafenkonzept sein. Um jeden Container zu konkurrieren, wie es die beiden Hansehäfen tun, ist ein Anachronismus, der ökonomisch auf Dauer keinem hilft. Und für Elbe, Weser und Nordsee ist er ökologisch katastrophal.

Im Dezember wird erstmals über ein solches Konzept beraten – das Ergebnis muss Arbeitsteilung sein. Sonst hat der Kampf um die Kisten auf dem Kai nur Verlierer im Norden.