deutsche regionalzeitungen ätzen über die schröder-memoiren
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In Hannover kommentiert die Neue Presse: Ein wenig Abrechnung sei ihm gegönnt. Wenn er noch Weisheiten hätte, die wegweisend für die Republik wären, wäre er noch an der Macht.

Die Sächsische Zeitung aus Dresden befindet: Die Vermarktungsmaschinerie läuft perfekt: Für die Intellektuellen der Republik bietet der Spiegel einen Vorabdruck, für die „Unterschichten“ springt die Bild-Zeitung ein. Da spielt es auch keine Rolle, dass Schröder noch vor einem Jahr beiden Blättern eine Medienkampagne gegen Rot-Grün im Bundestagswahlkampf vorgeworfen hat. Wenn die Kasse stimmt, ist er seit seinem Abgang nicht mehr besonders wählerisch.

Der Bonner General-Anzeiger schreibt: 544 Seiten über George und Doris, über Oskar und Angela: Soweit man bisher weiß, nichts, was den Blick durch das Schlüsselloch so richtig lohnen würde. Und vielleicht kommt nach all den Vorberichten manch einer auf die Idee, das Buch gar nicht mehr kaufen zu müssen.

In Düsseldorf meint die Westdeutsche Zeitung: Die bereits vorliegenden Passagen zeigen, dass es sich nicht um einen weisen Rückblick handelt, sondern um eine eitle Selbstdarstellung. (…) Den einzigen Trost im jetzt entfachten Wirbel spendet der Autor selbst, wenn er seine Rückkehr in die aktive Politik ausschließt. Hoffentlich stimmt’s.