Kein neues Stadion

Paderborns neue Fußball-Arena bleibt eine Ruine: Gericht erklärt Bebauungsplan für unwirksam

PADERBORN dpa/taz ■ Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hat den Bebauungsplan für das geplante Fußballstadion in Paderborn für unwirksam erklärt. Für die erwarteten 15.300 Zuschauer stünden zu wenig Parkplätze zur Verfügung, so ein Sprecher des Gerichts. Überhaupt sei die Verkehrsanbindung des Stadions mangelhaft. Grund für den geplanten Neubau der Fußballarena ist der Aufstieg des SC Paderborn in die Zweite Bundesliga im vergangenen Jahr. Das bisherige Stadion fasst rund 10.000 Zuschauer.

Drei Anwohner hatten im vergangenen Jahr gegen den Bebauungsplan geklagt. In zweiter Instanz hatte das OVG den Anwohnern Recht gegeben und bereits im November 2005 im Eilverfahren die Baugenehmigung für das Stadion außer Kraft gesetzt – die Baustelle erinnert seither an ein modernes Stonehenge (taz berichtete). Seitdem ruhen die Bauarbeiten. Mit dem OVG-Urteil ist der bisherige Bebauungsplan endgültig vom Tisch.

Zahlreiche Gespräche zwischen Anwohnern, Stadt und der Paderborner Stadiongesellschaft, hatten zuvor keine Einigung gebracht. Parallel zu den Kompromissverhandlungen mit den Anwohnern arbeitete die Verwaltung an einem neuen Bebauungsplan – mit neuen Parkflächen und einer Verkehrsanbindung an die Bundesstraße 1. Dazu hat die Stadt Grundstücke mit einer Größe von 78.000 Quadratmetern rund um das Stadion erworben. Details aus dem abschließenden OVG-Urteil sollen in die Planung einfließen. Nach Angaben der Stadt soll der neue Bebauungsplan bis Anfang 2007 vorliegen. Um den Auflagen des Deutschen Fußballbundes zu genügen, wurde das bisherige Stadion an einigen Stellen bereits erweitert. Ursprünglich sollte die neue Arena zum Beginn der Rückrunde im Januar 2006 eröffnet werden.