Elbtunnel kostenlos

Kieler CDU-Wirtschaftsminister will keine Maut für die Elbquerung der A 20. Die Grünen finden das absurd

Der geplante Elbtunnel bei Glückstadt westlich von Hamburg sollte nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) für Autofahrer gratis sein. Die Finanzierung solle komplett vom Bund und der Europäischen Union übernommen werden, forderte Austermann gestern in Kiel. Bisher war für die Elbquerung der Autobahn A 20 vorgesehen, dass Privatinvestoren das Teilstück bauen und Maut erheben.

Zugleich stellte der Minister klar, dass die Variante einer Elbbrücke vom Tisch sei. Nach seinen Angaben kostet der Elbtunnel gut 20 Kilometer westlich von Hamburg nach bisherigen Schätzungen 740 Millionen Euro. Wenn die EU allerdings 20 Prozent der Kosten übernehme, stünden die Chancen einer Finanzierung des Restes durch den Bund nicht schlecht.

„Das ist vollkommen absurd“, findet der grüne Fraktionschef im Kieler Landtag, Karl-Martin Hentschel. Autobahnen würden ohnehin nicht von Ländern finanziert, sondern vom Bund. Mit der Ablehnung der Mautvariante fordere Austermann nur „eine zusätzliche Geldspritze“ für die A 20 in Höhe von etwa einer halben Milliarde Euro. „Das“, so Hentschel, „ist eine Schnapsidee.“ SMV