Spenden-Kahrs gut gerüstet

Die Bremer Lürssen Werft soll nach einem Bericht des Magazins stern den Hamburger SPD-Bundestagsabgeordneten und Verteidigungsexperten Johannes Kahrs finanziell im Bundestagswahlkampf 2005 unterstützt haben. Lürssen und Thyssen Krupp Marine Systems in Hamburg hätten zusammen 13.000 Euro gespendet. „Damit war alles in Ordnung“, sagte Kahrs gestern. Insgesamt soll der 43-Jährige Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Hamburg-Mitte zum Wahlkampf rund 60.000 Euro von der Rüstungsindustrie bekommen haben.

Schon vor wenigen Wochen war berichtet worden, dass der Major der Reserve mit knapp 40.000 Euro von Rheinmetall Detec sowie vom Panzerhersteller Krauss-Maffei Wegmann gefördert wurde. Die Beträge seien in zwei Raten von unter 20.000 Euro überwiesen worden und hätten damit unterhalb der Offenlegungspflicht gelegen. Kahrs betonte, dass er damals noch nicht SPD-Berichterstatter für den Verteidigungshaushalt im Haushaltsausschuss war. Deshalb habe es keinerlei Interessenkollisionen gegeben, rechtfertigte sich der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD. Der Haushaltsausschuss hatte im Juni der Anschaffung von 102 Fahrzeugen vom Typ „Dingo II“ von Krauss-Maffei Wegmann zugestimmt. Die Spenden seien „mehrfach sorgfältig geprüft worden“, sagte Hamburgs SPD-Chef Mathias Petersen. Es gebe „keinen Anlass zu Beanstandungen“. DPA/SMV