UNTERM STRICH

Der Verlag C. H. Beck muss sich Plagiatsvorwürfen gegen zwei seiner Autoren stellen. Über Facebook wurde verbreitet, dass im Werk „Große Seeschlachten. Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak“ die Historiker Arne Karsten und Olaf Rader ausgiebig von Wikipedia abgeschrieben hätten. Der Vorwurf hat eine breite Diskussion im Internet losgetreten. Laut Spiegel Online sagte Autor Rader dazu: „Ein Plagiat ist für mich der Diebstahl geistigen Eigentums. Und dessen habe ich mich nicht schuldig gemacht.“ In seinem Buch seien ausschließlich technische Details aus dem Online-Lexikon übernommen worden, sagt Rader. „Früher hat man dafür den Brockhaus benutzt, heute eben Wikipedia.“ Zudem wird im Internet nun diskutiert, ob der Wikipedia-Eintrag nicht ebenfalls Standardwerke der Seegeschichte wie „Von Salamis bis Okinawa“ von Helmut Pemsel aus dem Jahr 1975 zitiere, die den Autoren bekannt sein könnten. Im Facebook-Eintrag wird Rader und Karsten außerdem vorgeworfen, Geld der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) veruntreut zu haben. Die DFG soll den beiden Forschungsreisen finanziert haben. Auch dies streiten die Autoren ab. Der DFG prüft dem Spiegel-Bericht zufolge nun, ob das Buch-Projekt finanziell unterstützt wurde. Auch der Verlag C. H. Beck will den Plagiats-Vorwürfen laut Spiegel Online nachgehen. Es soll „zeitnah“ geklärt werden, ob und welche Stellen aus Wikipedia übernommen wurden, sagte ein Verlagssprecher. Einen ähnlichen Fall habe es im Verlag bisher nicht gegeben.