Weitere BenQ-Opfer

Infineon und Balda wollen 1.400 Stellen streichen, weil ihnen jetzt die millionenschweren Aufträge fehlen

MÜNCHEN dpa/taz ■ Die Pleite von BenQ Mobile in Deutschland führt auch bei anderen Firmen zu Stellenstreichungen. So kündigte der Chiphersteller Infineon gestern an, dass er infolge der BenQ-Insolvenz 400 Stellen abbauen müsse, 200 davon in Deutschland. Auch der Handy-Ausrüster Balda aus Bad Oyenhausen teilte gestern mit, dass er sich im Zuge von Werksverkäufen und Stellenabbau von rund 1.000 Mitarbeitern trennen werde. Grund sei unter anderem die Pleite von BenQ Mobile.

Balda teilte mit, die drei Werke in Herford in Nordrhein-Westfalen, Seelbach in Baden-Württemberg und Oberlungwitz in Sachsen sollten noch in diesem Jahr verkauft werden. Im Stammwerk in Bad Oeynhausen würden 250 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut. Dadurch werde die Balda-Belegschaft in Deutschland von 1.600 auf 600 schrumpfen. Bad Oeynhausen als bislang bundesweit größte Produktionsstätte des Herstellers von Handygehäusen und Tastaturen bleibe der einzige Standort in Deutschland. Von der Stellenstreichung betroffen seien zudem etwa 450 Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen, die nicht mehr beschäftigt werden könnten.

Infineon erwartet für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2006 Belastungen von 80 Millionen Euro durch die BenQ-Mobile-Pleite, im laufenden Jahr werden es 150 Millionen Euro Umsatzausfall sein. Insgesamt beschäftigt Infineon rund 36.400 Mitarbeiter, davon etwa 16.000 in Deutschland. step