Scandlines-Deal noch offen

Die Entscheidung über den milliardenschweren Verkauf der Fährreederei Scandlines ist weiterhin offen. Das erklärte gestern ein Sprecher der Deutschen Bahn in Berlin auf Anfrage der taz nord. Die Bahn und der dänische Staat als Scandlines-Eigentümer haben sich bislang nicht auf einen Käufer verständigen können. Die Entscheidung sollte zwischen den zwei verbliebenen Bietern fallen: der Deutschen Seereederei (DSR) mit dem Partner Allianz Capital sowie dem Finanzinvestor 3i (taz berichtete gestern). Beide haben nach Informationen der Agentur Reuters etwa 1,5 Milliarden Euro für die Ostsee-Reederei geboten. Dänemark favorisiere angeblich 3i, die deutsche Seite bevorzuge jedoch die DSR. Teil der Gebote sollen auch Zusagen in Bezug auf die rund 2.600 Arbeitsplätze in dem Unternehmen sein.

Die Entscheidung ist auch deshalb schwierig, weil die Bahn und Dänemark jeweils die Hälfte an Scandlines halten. Dieses hatte in der Vergangenheit zu Schwierigkeiten bei Strategiebeschlüssen geführt. Auch die hochverschuldete Deutsche Bahn hat Interesse an den Erlösen, zumal der geplante Börsengang weiter fraglich ist.

Im Dreieck Deutschland-Schweden-Dänemark transportiert die Gesellschaft jährlich rund fünf Millionen Fahrzeuge und 20 Millionen Passagiere. Der Bahn-Sprecher wollte gestern „zu laufenden Gesprächen keinen Kommentar“ abgeben. SMV