Schröder bleibt Schröder

betr.: „Vom Beruf des Politikers“, taz vom 23. 10. 06

Von Max Weber bis zu Gerhard Schröder einen intellektuellen Bogen spannen zu wollen, erscheint mir doch sehr gewagt. Das hat Max Weber auch nicht verdient. Schröder war, ist und wird auch immer Schröder bleiben.

Wenn Schröder nun für seine Abwahl die Gewerkschaften, die Linken in der SPD, Gott und die Welt, aber natürlich nur nicht sich selbst verantwortlich macht, so war von Schröder nichts anderes zu erwarten. Reichlich mies und unter der Gürtellinie sind allerdings seine Ausführungen zu Oskar Lafontaine. Aber auch das ist nun mal eben Schröder.

Spätestens seit Schröder werde ich mich hüten, das Amt eines ehemaligen Bundeskanzlers nun unbedingt mit Moral, Ethik, oder gar Würde verbinden zu wollen. Aber ein wenig mehr an ganz normalem menschlichem Anstand hätte ich einem ehemaligen Bundeskanzler, auch wenn er nur Gerhard Schröder heißt, nun doch gewünscht. KLAUS ZINNER, Bochum