Keine Sippenhaft

Betr.: „SPD-Chef fordert Pranger“, taz hamburg vom 20. 10. 2006

Zu kurz gedacht, zu weit gesprungen! Von einem Mediziner erwarte ich mehr Kenntnisse über die Tatorte sexuell gefärbter Gewalt und mehr Gefühl für die Opfer. Mehr als 90 Prozent der sexuellen Gewalt wird durch Familienangehörige verübt. Wer den Täter an den Pranger stellt, grenzt die Restfamilie aus und schafft neue Opfer. Als Arzt sind Herrn Petersen anscheinend die Kenntnisse von der Bedeutung von Rehabilitation abhanden gekommen. Ein Bürgermeisterkandidat, der nicht weiß, dass es in unserer Demokratie keine Sippenhaft gibt, sollte das Grundgesetz 100-mal abschreiben. BARBARA UDUWERELLA