VORMERKEN
: Seit zweihundert Jahren liegt den Deutschen dieses Land am Herzen

Finnland ist ein Land mit viel Platz und massig Seen, an denen man gern auch einsam sitzen kann. Weil so viele Menschen leben nicht in Finnland. Mitunter eine komische Musik kommt von daher. Mit Nokia ist es der Nabel der Telekommunikation. Und die Deutschen sind begeistert von Finnland, und das seit genau 202 Jahren. Denn 1808 ist das „Finnland“-Poem von August Thieme erschienen: „O, der du südliche Auen geschaut, dich wollte ich führen/ Hierher verbundenen Augs, dann plötzlich dir lösen die Binde/ Und in welcherlei Land dich würdest du wähnen, wenn weithin/ Ruhet die Flur in heiligem Schimmer der Mitternachtssonne…“ heißt es in dem Gedicht, mit dem der Autor euphorisch gegen irgendwelche Vorurteile über Finnland als ein Land der Kälte, Finsternis und Dumpfheit anarbeitete und das eben als ältestes ausführliches Zeugnis deutscher Finnlandbegeisterung gilt. Zu dessen 200-jährigem Jubiläum wurde im Finnland-Institut in Berlin ein Symposium veranstaltet, in dem mit dem Poem als Ausgangspunkt die weitere Entwicklung des deutschen Finnlandbilds verfolgt wurde. Jetzt, zwei Jahre später, liegt der Reader dazu vor, „Zweihundert Jahre deutsche Finnlandbegeisterung. Zur Entwicklung des deutschen Finnlandbildes seit August Thiemes ‚Finnland‘-Poem von 1808“, der morgen am Donnerstag im Finnland-Institut vorgestellt wird. Und wer seine Finnlandbegeisterung nicht ganz so wissenschaftlich fundiert braucht, kann die dort auch ein paar Tage später am Wochenende, am Samstag und Sonntag, beim finnischen Weihnachtsbasar ausleben. TM

■ 200 Jahre deutsche Finnlandbegeisterung: Finnland-Institut, Georgenstr. 24, Donnerstag, 19 Uhr