VOM WARLORD ZUM POLITIKER

Joseph Kabila ist Präsident des Kongo seit 2001. Er stieg 1997 während des ersten Kongokrieges auf, als sein Vater Laurent-Désiré Kabila mit internationaler Hilfe die Mobutu-Diktatur stürzte. Der heute 35-Jährige war während des zweiten Kongokrieges ab 1998 einer der Armeechefs seines Vaters. Nach dessen Ermordung im Januar 2001 wurde er Präsident. Seit dem Friedensschluss 2003 regiert er als Chef einer Allparteienregierung. Beim ersten Wahlgang am 30. Juli kam er auf 44,8 Prozent. Er tritt als Kandidat der Allianz für die präsidiale Mehrheit (AMP) an.

Jean-Pierre Bemba ist Vizepräsident. Sein Vater war unter der Mobutu-Diktatur Chef des zairischen Unternehmerverbandes. Während des zweiten Kongokrieges gründete er mit Unterstützung Ugandas die Rebellenbewegung MLC (Kongolesische Befreiungsbewegung), die sich in Mobutus einstiger Urwaldresidenz Gbadolite niederließ und zeitweise Teile des Nordens regierte. Seit 2003 ist der 44-Jährige in Kongos Allparteienregierung einer von vier Vizepräsidenten. Beim ersten Wahlgang kam er auf 20 Prozent. Er tritt als Kandidat der Union für die Nation (UN) an. D.J.