„Unsere Forderung ist ja lediglich ein erster Schritt“

FINANZEN Bürgerinitiative „Altonaer Museum bleibt“ will nicht gegen die Museumsstiftung arbeiten

■ 54, Sprecher der Bürgerinitiative „Altonaer Museum bleibt“ und arbeitet bei einem Hamburger Bildungsträger.

taz: Herr Ockert, arbeitet Ihre Bürgerinitiative gegen die Museumsstiftung? Deren neuer Alleinvorstand Kirsten Baumann ist von Ihrer Idee, Sammlungen, Grundstücke und Immobilien der Stiftung zu vermachen, gar nicht begeistert. Sie fürchtet, dass sie draufzahlen muss.

Aram Ockert: Wir arbeiten nicht gegen die Stiftung. Unser Entwurf hat Frau Baumanns Vorgängerin, Lisa Kosok, bereits vorgelegen. Frau Baumanns Bedenken verstehe ich. Ich glaube aber, dass der Unterhalt von Sammlungen und Immobilien über eine Fehlbedarfsfinanzierung der Stadt geregelt werden kann, die – zusätzlich zu der als Festbetrag gewährten Zuwendung – zum unmittelbaren Betrieb der Häuser der Stiftung gezahlt wird.

Wer definiert die Höhe dieses Fehlbedarfs?

Der notwendige Bedarf zum Substanzerhalt. Falls man sich nicht einigen kann: ein Gutachter.

Aber auch die Subventionen werden ja gerade um 3,5 Millionen gekürzt. Warum soll die Stadt die an anderer Stelle wieder zuschießen wollen?

3,5 Millionen Euro zu kürzen, ist bis jetzt nur eine Forderung des Senats. Da ist vieles offen.

Welchen Vorteil brächte es den Museen aber, Sammlung und Gebäude zu besitzen, die dann doch die Stadt finanziert?

Die Museumsstiftung hätte dann materielles Vermögen, über das sie verfügen könnte. Die Politik könnte eine so erstarkte Stiftung – oder einzelne Museen – wesentlich schwerer auflösen. Abgesehen davon sind unsere Forderungen ja nur ein erster von insgesamt drei Schritten. Wenn wir die 10.000 Unterschriften für die Volksinitiative gesammelt haben, folgen Volksbegehren und schließlich der Volksentscheid. Da gibt es dann jeweils noch eine Möglichkeit, um Nachbesserungen vorzunehmen. INTERVIEW: PS