CHRISTLICHES ABENDMAHL
: Pastor fordert Gesundheitszeugnis

Ein evangelischer Pastor aus Sandstedt bei Bremen bedauert seinen Umgang mit Flüchtlingen aus Eritrea, die Gründonnerstag einen Abendmahlsgottesdienst seiner Gemeinde besuchen wollten. Er hatte nach einem Gesundheitszeugnis der afrikanischen Asylsuchenden gefragt, weil beim Gottesdienst ein Gemeinschaftskelch benutzt wird.

„Ich sehe, dass meine Nachfrage den falschen Eindruck erweckt hat, in unserer Gemeinde würden zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe Unterschiede gemacht“, entschuldigte sich Rösler am Montag in einer Erklärung und ergänzte: „Ich habe einen Fehler gemacht.“

Kritik kam zuvor von Anneliese Siestrup aus der Flüchtlingsinitiative im benachbarten Hagen. „Jeder, der in die Kirche geht und am Abendmahl teilnimmt, kann schwer krank sein, ohne dass ein Gesundheitszeugnis von ihm verlangt wird.“ Sie hatte bei Pastor Rösler gefragt, ob die Eritreer an dem Abendmahlsgottesdienst in der Sandstedter St. Johannes-Kirche teilnehmen können. Der Pastor sagte, weil die Afrikaner erst seit kurzem in Hagen seien, habe er nach einem Gesundheitszeugnis gefragt. Bei Afrikanern sei eine offene Tuberkulose möglich. Er habe aber niemanden vom Abendmahl abgewiesen.  (epd)