Unis reden wieder

AUSBILDUNG Im Streit um die Lehrerausbildung beraten Staatssekretär und Uni-Spitzen. Ergebnis: Man spricht wieder miteinander

Bei einem Spitzengespräch im Kieler Bildungsministerium versuchte am Montag Staatssekretär Rolf Fischer (SPD) die Wogen zwischen den Universitäten Kiel und Flensburg zu glätten und zu einem Konsens über die Ausgestaltung der Lehrerausbildung zu kommen. Am Ende des zweistündigen Treffens stand der gemeinsame Wille, weitere Gespräche führen und einen Kompromiss finden zu wollen.

Auslöser für den Uni-Streit war ein Gesetzentwurf der parteilosen Bildungsministerin Waltraud Wende. Demnach sollen Nachwuchs-Lehrkräfte nicht mehr für eine Schulart, sondern für den Unterricht in Gemeinschaftsschulen wie Gymnasium gleichermaßen ausgebildet werden. Entsprechende Studiengänge sollen dem Willen des Landes nach an beiden Standorten angeboten werden. So soll Flensburg Lehrkräfte für 13 Fächer ausbilden. Da dies mehr sind, als nach einem ersten Plan vorgesehen, befürchtete die Kieler Christian-Albrecht-Universität einen Bedeutungsverlust, Uni-Präsident Gerhard Fouquet sah sogar den ganzen Hochschulstandort „höchst gefährdet“ und kündigte die Zusammenarbeit mit Flensburg auf.

Während die Opposition fordert, Wende solle ihren Gesetzesentwurf zurückziehen, stellen sich die Regierungsfraktionen auf die Seite der parteilosen Ministerin. Auch Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte Wendes Entwurf im Parlament klar verteidigt. Umstritten ist auch die Finanzierung der neuen Lehrerausbildung. Wende hat rund zwei Millionen Euro vorgesehen, Kritiker gehen von deutlich höheren Kosten aus.  EST