SPD: Wolf soll stiften

Opposition greift NRW-Innenminister Ingo Wolf an. Kinderstiftung des FDP-Politikers sei eine „Luftblase“

DÜSSELDORF taz ■ NRW-SPD-Generalsekretär Michael Groschek fordert Innenminister Ingo Wolf auf, seine Kinderstiftung „mit Leben zu füllen“. Die Sozialeinrichtung des FDP-Politikers sei bislang „offensichtlich eine Luftblase“, so Groschek gestern zur taz. Wolf habe mit der Stiftung einer öffentlichen Debatte über sein hohes Einkommen ausweichen wollen, sagte er: „Wolf muss nun auch wie versprochen Kinder fördern – oder zugeben, dass die Stiftung nur zur Steuerminderung da ist.“

Die von Wolf 2004 gegründete „Sozialstiftung im Kreis Euskirchen“ hat bislang kaum etwas vorzuweisen (taz berichtete). „Wir haben bislang ein Sprachförderprojekt an einer Grundschule in Euskirchen-Stotzheim bezuschusst“, so Stiftungs-Vorstand und FDP-Parteifreund Hans Reiff. Für den gemeinnützigen Stiftungszweck Waisenhilfe konnte Reiff kein Projekt nennen: „Wir sind doch erst im zweiten Jahr.“ Die Grünen hatten Wolfs Engagement deshalb als „Stiftungsattrappe“ kritisiert. Es sei dem Minister nur vordergründig gelungen, von seinen Einnahmen abzulenken, so Fraktionsvize Reiner Priggen.

Im Wahlkampfjahr 2005 war Wolf mit der Stiftung an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem er wegen seiner Einkünfte als Mehrfachverdiener unter Druck geraten war. „Ich weiß, dass ich viel verdiene“, so Wolf damals. Deshalb habe er aus sozialer Verantwortung die Stiftung gegründet. Zuvor waren öffentliche Gehälter des damaligen Fraktionsvorsitzenden, Landtagsabgeordneten und Ex-Oberkreisdirektors von Euskirchen in Höhe von über 200.000 Euro bekannt geworden. Das Wort „Florida-Wolf“ machte die Runde. Als Selbstverteidigung wies Wolf darauf hin, dass er schon vor Monaten die Kinderstiftung gegründet habe – ausgestattet mit einem Grundkapital von 50.000 Euro. TEI