Innensenator Körting relativiert seinen kritisierten Appell
: Seltsam klingende Entschuldigung

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat seine Äußerungen zur Meldung von verdächtig aussehenden Nachbarn in der Berliner Morgenpost als „möglicherweise unglücklich“ bezeichnet. Körting hatte am Mittwochabend in der RBB-„Abendschau“ erklärt, Berliner sollten seltsam aussehende oder Arabisch sprechende Nachbarn den Behörden melden (taz berichtete). Es gehe ihm um ernst zu nehmende Hinweise wie auf Waffen oder verdächtige Pakete, nicht um Denunziationen, sagte er. „Das gilt im Übrigen auch für die Moslems in der Hauptstadt. Wer in einer Moschee ein verdächtiges Gespräch mitbekommt, der soll sich sofort bei den Sicherheitsbehörden melden“, sagte der Innensenator.

Körting war für seine Aussage auch innerhalb der rot-roten Koalition kritisiert worden. Der Fraktionsvorsitzende der Linken, Udo Wolf, nannte die Warnung „überraschend und irritierend“ zugleich. „Sie stigmatisiert und verunsichert“, sagte er. Terrorwarnungen dürften nicht dazu führen, dass ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht genommen werden.

Der Türkische Bund Berlin-Brandenburg hatte Körting vorgeworfen, zur Denunziation aufzurufen. (dpa, dapd)