heute im rathaus
: „Da hat zu viel Pathos keinen Platz“

Innensenator Thomas Röwekamp feiert mit Neu-Eingebürgerten deren Staatsbürgerschaftserwerb

taz: Warum eine Einbürgerungsfeier?

Matthias Güldner, innenpolitischer Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion: Die Feier betont den emotionalen Aspekt einer Einbürgerung. Früher wurde eine Einbürgerung rein technisch gesehen, Urkunde und Pass ausgehändigt und das war’s. Doch nun wird die emotionale Seite gesehen. Für die Menschen beginnt ein neuer Lebensabschnitt, das ist für viele ein emotionaler Moment.

taz: Also sind die Feiern, die auf Initiative des Innensenators eingeführt wurden, ihrer Meinung nach eine gute Idee?

Ja. Sie sind ein Zeichen der Anerkennung. Ich habe den Eindruck, dass sich die Menschen über die Einladung freuen.

Wer kommt zu den Feiern?

Meiner Einschätzung nach sind das zwei Gruppen: die Neugierigen, die sehen wollen, wer Bremen eigentlich regiert und die, die sich einfach freuen, dass sie diese Anerkennung bekommen.

Was passiert während der Feier? Wird auf die Verfassung geschworen?

Nein, das würde ich auch nicht in Ordnung finden. Auch das Singen der Nationalhymne finde ich verzichtbar. Das hat den Charakter von: Wollen wir mal gucken, ob sie sich öffentlich zum Land bekennen. Es soll doch eine Begrüßung sein, da hat zu viel Pathos keinen Platz.

Wie würden Sie die eingebürgerten Menschen bezeichnen? Als „Eingedeutschte“?

Nein, einfach als Bremerinnen und Bremer. Sie leben doch schon seit Jahren hier und gehören dazu. Im Zusammenleben besteht kein Unterschied zwischen ihnen und anderen BremerInnen. Fragen: MAR